L'EVASION TOURS Erdbebenhilfe
Spendenaktion für die betroffenen Berberdörfer im Atlasgebirge:
Bilanz der Maßnahmen nach dem Erdbeben in der Region EL Houaz
Datum des Erdbebens: 8. September 2023Basierend auf unseren verschiedenen Kontakten vor Ort haben wir drei Dörfer ausgewählt. Der Umfang der Aufgabe ist so enorm, dass wir uns für die Unterstützung von Dörfern entschieden haben, die etwas vergessen und von der marokkanischen Hilfe ausgeschlossen waren.
2. Hilfsaktion: vom 09. – 15. Oktober 2023
[mehr lesen ⇢]
[mehr lesen ⇢]
Bilanz/ Rückblick auf die 2. Hilfsaktion, betreut durch Michael
(vom 9.10.23 bis 11.10.23)
(vom 9.10.23 bis 11.10.23)

Gepäck mit Mützen, Handschuhen, Schals...etc.

Freude beim Dorfoberhaupt in Ait Zitoune
Projekt mit zwei Dörfern: Jnane Amher Rass und Ait Zitoun (Region Amizmiz) Die allgemeine Idee besteht darin, die Dörfer zu unterstützen und unsere Maßnahmen nachhaltig zu gestalten.
Kurzfristige Maßnahmen:
- 1 Tonne Gemüse wurde in Form von 15-kg-Körben pro Familie auf die beiden Dörfer verteilt. Insgesamt wurden 87 Körbe für ein Budget von 1044 €, einschließlich Transport, bereitgestellt.
- Verteilung von 15 zusätzlichen Zelten, 15 Schlafsäcken, 100 Mützen, 100 Paar Handschuhen und 100 Schals unterschiedlicher Größe in den beiden Dörfern. Die Ausgaben betrugen 2399 € und wurden bei Decathlon getätigt.

Gemüse Verteilung im Dorf Jnane Amher Rass

Gemüse Verteilung im Dorf Jnane Amher Rass
- Unterstützung beim Bau eines Wasserturms im Dorf Ait Zitoun. Das Dorf hat bereits 2/3 der erforderlichen Summe und die Finanzierung für die Arbeitskosten. Wir haben uns mit 1/3 beteiligt, was 2140 € entspricht. Der Nutzen kommt der gesamten Dorfgemeinschaft zugute, da sie Zugang zu sauberem Leitungswasser erhalten. Die Arbeiten werden am 14.10.2023 beginnen.
- Unterstützung für die Fertigstellung der Photovoltaikpaneele im Dorf Jnane Hamer Rass. Das Dorf verfügt bereits über 40 Paneele. Wir unterstützen den Kauf von 40 weiteren Paneele mit Kosten von 750 €. Außerdem finanzieren wir den Kauf eines Reglers und einer Pumpe für den Wasserturm in Höhe von 1176 €. Die Installation wird von einem Fachtechniker durchgeführt, um den reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Seine Dienstleistungen kosten 220 €. Das Dorf übernimmt die Konformitätsprüfung der Installation. Diese Maßnahme wird sich erheblich auf die Familien auswirken, da die Wasserrechnungen deutlich reduziert werden. Die Installation sollte bis Ende Oktober abgeschlossen sein, was den Zugang zu Wasser für Landwirtschaft und Viehzucht erheblich erleichtern wird.

Aquatop für den Wasserturm

Regler für Photovoltaik
- Die Dorfbewohner leben von Landwirtschaft und Viehzucht. Um die Viehzucht zu unterstützen, haben wir beschlossen, im ersten Dorf 15 Schafe und 12 Ziegen sowie im zweiten Dorf eine Ziege pro Familie (insgesamt 61) bereitzustellen. Die Schafe wurden aufgrund ihrer Rasse ausgewählt, um Qualität sicherzustellen, und stammen von einer Zuchtfarm in der Region Marrakesch. Die Ziegen sind von der sogenannten spanischen Zuchtrasse. Die Kosten betragen 180 € pro Schaf und 160 € pro Ziege, insgesamt 88 Tiere für ein Budget von 15.600 €. Sobald die richtige Jahreszeit gekommen ist, werden sie mit einem Bock gepaart, um die Zucht für jede Familie nachhaltig zu gestalten. Dies wird zweimal im Jahr durchgeführt, wobei für jedes Dorf ein Bock vorgesehen ist. Wir haben zwei hochwertige Böcke ausgewählt, um gesunde und robuste Lämmer zu gewährleisten, die Kosten für die beiden Böcke betragen 1600 €. Zusätzlich werden vier spezielle Tiertransporte für insgesamt 680 € organisiert.
- Ein Besuch ist für das kommende Jahr geplant, um die Fortschritte des Projekts zu überprüfen. Jedes Schaf wird mit einem Ohrmarken versehen, sodass wir die Tiere verfolgen können. Die Lieferung ist für Anfang November geplant.

Anfahrt in das Dorf Ait Zitoune

Übergabe der 15kg Gemüsesäcke je Familie
Bilanz/ Rückblick auf die 2. Hilfsaktion, betreut durch Jeannine & Ahmed
(vom 12.10.23 bis 15.10.23)
(vom 12.10.23 bis 15.10.23)
Projekt im Dorf: Ait Zitoun (Region Amizmiz)

Das Packen der Sachspenden

Mit 5 Gepäckstücken ging es zum Flughafen

Anfahrt zum Dorf


Fahrt durch die Straßen in Amizmiz

in den Bergen bei Amizmiz sieht man viele zerstörte Dörfer & Zelte für das derzeitige Wohnen
Kurzfristige Maßnahmen:
Unser Besuch im Dorf begann mit einer Begrüßung des Oberhauptes von Ait Zitoune. Er begrüßte Ahmed und freute sich von Herzen, dass wir wieder kamen um die Dorfgemeinde weiter zu unterstützen. Anschließend wurde Jeannine & unsere Tochter Océane vorgestellt, die Frauen umarmeten und bedankten sich bereits ganz herzlich. Wir wurden in den Raum des Riad-Hauses geführt, welcher als einziger nicht eingestürzt, jedoch sichtbar mit Rissen beschädigt war. Im hübsch hergerichteten Wohnbereich lud man uns zu Tee und Keksen ein.
Anschließend konnten wir unsere kleinen konkreten Hilfsgüter übergeben.
- für die Erwachsenen: Verteilung von 10 zusätzlichen Zelten, 75 Damen und Kindersocken, 60 Großpacks Damen Hygiene-Artikel, 65 Herrensocken
- für die 2 Küchenzelte der Dorfgemeinschaft: 2 transportable Gasherde mit je 4 Flammen
- für die Kinder: 10 Pack Buntstiften, 10 Pack Bleistiften, Luftballons, Süßes

Häuserbesichtigung In Ait Zitoune


Beim Auspacken von Buntstiften & Süßem

Schäden auch im einzigen festen Raum

Verteilung auch von Mützen, Strümpfen...
Besichtigung des Dorfes & der Zelte in Ait Zitoune

Besichtigung der Zelte in Ait Zitoune


Provisorisch hergerichtetes Küchenzelt

Esel auf dem Feld vor dem Dorf
Aktionstag "Kindertag" & langfristiges Spielgerät:
- Die kurzfristigen Maßnahmen waren nicht alles. Am 14.10. veranstalteten wir einen Kindertag.
- Vorbereitend wurde am 21.09.23 durch einen Kuchenbasar & der Idee der Klasse 5/ 3 des Romain-Rolland-Gymnsiums auch Geld für das Projekt gesammelt wurden. Die Kinder in Dresden entschieden sich, es soll für die Dorfkinder ein Trampolin gekauft werden, damit Sie etwas Schönes haben.
- Somit konnten wir am 14.10.23 den Kindern im Dorf Ait Zitoune ein großes Trampolin schenken. Man kann sich nicht vorstellen, wie glücklich sie darüber waren! Sie sprangen und lachten. Während Jeannine den Kindern stetig das Sicherheitsnetz öffnete und den Frauen die Funktinsweise zeigte, verteilte unsere Tochter Océane an die Kinder die Süßigkeiten. Somit konnte sie selbst erleben, wie fröhlich die Kinder auf dem Trampolin um die Wette tobten.






Ahmed begutachtete in der Zwischenzeit mit dem Dorfoberhaupt die aufgebauten großen Zelte und die fest installierten Toiletten.


Mittelfristige Maßhnahmen:
- Begutachtung der Arbeiten für den Wasserturm im Dorf Ait Zitoun. Die ersten Arbeiten, konkret die Brunnenbohrungen erfolgten am 14.10.2023. Der Bau des geplanten Wasserbeckens mit 5x5 Metern soll in der 3. Oktoberwoche beginnen, abhängig vom Material kann es sich auch um 1 Woche verschieben.
- Mohamed führte Gespräche mit Schäfern im ländlichen Gebiet von Amizmiz. So erfuhr er, welche Schaf- und Ziegen-Rassen gut geeignet sind für diese Bergregionen. Desweiteren führte er Ermittlungen & Preisverhandlungen durch, um die geplante Unterstützung der Viehzucht für beide Dörfer schnellstmöglich organisieren zu können.

Erste Zelte mit Regenfolie & Graben ringsherum

Brunnenbohrung
1. Hilfsaktion: vom 15. – 18. September 2023
[mehr lesen ⇢]
[mehr lesen ⇢]
15. Sep. 2023: Wir versammelten uns in Marrakesch und unsere Kontakte schlossen sich uns an, um eine Arbeitsmethode festzulegen. Wir hatten bereits 57 Zelte zur Verfügung und entschieden uns dafür, alle drei Dörfer zu besuchen, um sicherzugehen, dass wir ihren Bedarf erfüllen konnten.
16.Sep. 2023: Wir sind nach Amizmiz gestartet, einer zentralen Stadt in der Provinz El Haouz.



1) Jnane Amher Rass:
Es ist ein kleines Dorf mit etwa 50 Familien. Es gibt dort viele Kinder. Die Bevölkerung wird auf 250 Einwohner geschätzt: vor allem Viehzüchter und Ackerbauern. Die Häuser sind alle von zahlreichen Spalten und Rissen betroffen, einige Wände sind eingefallen und der Zement der Hauseinfassungen ist zerstört. Der Bedarf dort ist ganz konkret, es fehlt vor allem an Zelten. Alle Familien leben im Freien und niemand traut sich mehr, in sein Haus zu gehen. Außerdem ist es nicht mehr möglich, in der Region Gemüse zu bekommen. Wir beschließen daher, unsere Fracht mit einer Ladung Tomaten, Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln (insgesamt 1200 kg) herzubringen.






2) Ait Zitoun:
Wir setzen unsere Reise in das kleine Dorf Ait Zitoun fort, das 10 km von der Stadt Amizmiz entfernt liegt. Dieses Dorf besteht aus 20 Familien, alles dreht sich um den Großvater Dabrahim Ouahman. Etwa fünfzig Personen sind anwesend. Bei unserem ersten Besuch konnten wir die zahlreichen Schäden sehen: Häuser, die völlig unbewohnbar sind. Die Mauern sind über dem Leben und dem Inneren dieser Behausungen zusammengebrochen. Die Bewohner leben im Hof des Haupthauses und in zwei großen Zelten, die sich auf dem angrenzenden Feld befinden. Der Bedarf der Menschen konzentriert sich auf Lebensmittel und insbesondere auf Gemüse, das dringend benötigt wird. Auch sanitäre Einrichtungen werden benötigt.



3) Tafeghaghte:
Hier stießen wir auf ein völlig zerstörtes Dorf. Es gibt keine Worte, um die Katastrophe auszudrücken, die dieses Dorf durchlebt hat. Ein Gebäude hat sich in diesem Ruinenfeld gehalten, in dem Dutzende von Häusern völlig eingestürzt waren: Es war unmöglich, zwischen den Häusern und Straßen und Gassen zu unterscheiden. Es ist klar, dass noch viele Leichen unter den Trümmern liegen. Die Not ist kaum messbar, so sehr hat die Apokalypse dieses Dorf getroffen. Wir bleiben an diesem Dorf dran, konnten den konkreten Bedarf an Hilfsgütern aber noch nicht feststellen.





4) Ankunft des ersten Lieferwagens und des Pick-ups im Dorf Jnane Hamer Rass.
Wir beschließen, familienweise zu arbeiten. 50 Tickets werden vom Dorfvorsteher verteilt und wir stellen die Zelte und das Gemüse am Eingang eines Grundstücks auf. Die Bewohner kommen mit ihren Tickets dort hin und können sich dann bedienen. Die Verteilung dauert zwei Stunden und es werden alle Pakete verteilt.






5) Zurück nach Ait Zitoun, ein weiterer Lieferwagen kommt an und es wird ausgeladen. Neben Gemüse werden auch Gewürze und Fleisch an die Großfamilie geliefert.





17. Sep.2023:
Wir beschließen, zwei Gruppen zu bilden.
a) Zwei Personen bleiben im Dorf, um die Bewohner beim Aufbau der Zelte zu unterstützen.
b) Zwei weitere Personen kehren nach Marrakech zurück, um die sanitären Anlagen zu planen. Drei Lattenroste werden gekauft sowie das Material, um sie im Boden zu verankern. Ein Treffen mit einem Schmied ermöglicht auch die Anfertigung einer Metallstruktur mit Planen für die Privatsphäre.
18. Sep.2023:
Rückkehr nach Deutschland sowie Belgien
20. Sep.2023:
Im Dorf Ait Zitoun kommen die Handwerker aus Marrakech an. Der Schmied hat aus Metallstangen ein Gerüst und passende Teile für die Toiletten und Duschkabinen angefertigt. Der Sattler hat aus fester LKW-Plane die Hülle für die Dusch- und Toilettenhäuschen maßgeschneidert. Der Aufbau beginnt und am Ende des Tages sind diese nun benutzbar.








15.09.2023: Die erste Zelte sind gepackt und werden nach Marokko geflogen. Alle weiteren nötigen Hilfsgüter kaufen wir gemeinsam in Marokko mit Abstimmung der Dorfvereine in den Atlasdörfern.
Liebe Reisegäste,
In der Nacht von Freitag auf Samstag ereignete sich in Marokko das schwerste Erdbeben seit einem ganzen Jahrhundert. Mit einer Stärke von 6,8 brachte das Beben vor allem in Marrakesch und der Atlasregion Häuser zum Einsturz.
Unsere Reiserouten sind von dem schrecklichen Erdbeben nicht betroffen. Die Unterkünfte auf unseren Reisen sind wie geplant reserviert. Unsere Mitarbeiter vor Ort, Guides und Fahrer sind alle wohlauf. Wenn es auch viele Familienangehörige insbesondere in den Bergregionen Richtung Asnis und der Region Amizmiz sehr schwer getroffen hat.
Viele Marokkaner arbeiten im Tourismus, andere Menschen leben von der Landwirtschaft. Es wäre fatal für das Land, wenn in dieser schwierigen Situation nun auch noch die Touristen in der kommenden Hochsaison ausbleiben.
Handeln Sie nach Fakten, nicht nach reißerischen Presseberichten!
Basierend auf den Berichten in den Medien denkt die Welt, dass Marrakesch als Tourismusziel ausgelöscht wurde – das ist nicht der Fall! Wir stehen seit dem Beben in permanentem Kontakt mit unseren Partnern in Marrakesch, sowie mit unseren Familienangehörigen, die sich derzeit in Marokko aufhalten. Hierdurch ist uns eine direkte, fundierte Einschätzung der Situation möglich.
Die grundlegenden Dienstleistungen funktionieren weiter, keine Hotels außerhalb oder Riads in der Medina sind betroffen (UNESCO-Weltkulturerbe). Das Beben verursachte den Einsturz, bzw. die Beschädigung von isolierten Häusern (von neugebauten Wohngebieten). Cafés und Geschäfte haben wieder geöffnet und Touristen können wieder flanieren, einkaufen oder marokkanisches Essen genießen.
Wenn Touristen sich entscheiden, nicht zu kommen oder bestehende Reservierungen zu stornieren, sollten wir uns des Schadens bewusst sein, den dies für kleine Unternehmen, die Beschäftigten in Hotels und Restaurants, wie für alle anderen tourismusbezogenen Geschäfte verursacht - in Zeiten, in denen viele dieser Arbeitsplätze besonders wichtig sind, um die stark betroffenen Familien in den Bergdörfern unterstützen zu können.
Daher unser Appell, stornieren Sie bitte nicht Ihre Reise, denn gerade mit Ihrem Kommen unterstützen Sie die marokkanischen Familien vor Ort!
Wir (L'Evasion Tours) stehen in ständigem Kontakt mit den lokalen Behörden und unseren Partnern vor Ort, um die Lage zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen zum Schutz unserer Gäste zu ergreifen.
Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien.
Zusätzlich haben wir gemeinsam mit ZIVD e.V. eine Spendenaktion ins Leben gerufen - Wer spenden möchte, kann sich gern beteiligen:
www.betterplace.org/f45252
Link: Vom Auswärtigen Amt Stand - 11.09.2023 (Unverändert gültig seit: 09.09.2023)
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/marokko-node/marokkosicherheit/224080
Bilder von der betroffenen Region im Atlasgebirge:
Zuletzt geändert: 27.10.2024